Sonntag, 12. Januar 2014

Planspiel Stadt - Projektidee, -verlauf und -ergebnisse

Die Geographie-AG des Freiburg-Seminars am Wentzinger-Gymnasium Freiburg besteht aus 7 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen der Region aus den Klassen 8-11.
Wir haben versucht, uns der Thematik der demographischen Entwicklung in Freiburg mit Hilfe geographischer Informationssysteme zu nähern.
Wir wollten zunächst einmal vorhandene Daten kartographisch darstellen und dann selber Daten erheben. Hierzu sollten Tablett-Computer angeschafft werden, damit die Datenaufnahme im Gelände möglich wird.
Der Verlauf des Projektes wurde von einer intensiven Einarbeitungsphase geprägt, in der die Teilnehmer zunächst die Web-Plattform Arc-Gis-Online kennen lernten, mit der sich räumliche Daten auf verschiedenen Ebenen zusammenführen und darstellen lassen.
Gleichzeitig arbeitete sich die AG in die Thematik des Planspiels ein, um auszuloten, welche Aspekte sich kartographisch darstellen ließen.
Zunächst entstanden die Karten zum Durchschnittsalter und zur Bevölkerungsentwicklung in den Stadtkreisen Baden-Württembergs. Sie zeigen Freiburg als die jüngste Stadt im Ländle, die in den letzten Jahren sowohl durch Geburtenüberschüsse als auch durch Wanderungsgewinne deutlich gewachsen ist.
Um kompliziertere Karten zu erstellen und Berechnungen durchführen zu können, wurde es nötig, sich mit einem komplexen GIS-Programm zu beschäftigen. Die AG unternahm zu diesem Zweck einen Tagesausflug nach Heidelberg, wo wir an der GIS-Station der Klaus-Tschira-Stiftung für digitale Geomedien einen Workshop zum Programm ARC-Gis Desktop bekamen.
Mit dem neu erworbenen Wissen entstanden dann Karten, welche die demographische Situation in Freiburg auf der Ebene der Stadtteile darstellen. Hierzu digitalisierten wir die die Grenzen der einzelnen Stadtteile und verknüpften die entstandenen Polygone mit Daten zur Altersstruktur und mit Umfrageergebnissen zur Zufriedenheit mit dem sozialen Wohnumfeld (die Daten bekamen wir von dem Online-Statistik-Portal der Stadt).
Es lässt sich tendenziell erkennen, dass die Zufriedenheit mit der Nachbarschaft dann besonders groß ist, wenn es mehr junge als alte Menschen im Stadtteil gibt. Auch ist es kein Nachteil für das soziale Klima, wenn viele Jugendliche dort wohnen. Unzufriedenheit scheint hier eher eine Eigenschaft der Älteren zu sein. Hier liegen sicherlich Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung des sozialen Miteinanders.
Erst im Dezember konnten die Tablett-Computer zum Einsatz kommen. In der nun folgenden (noch nicht abgeschlossenen) Projektphase wird zunächst einmal das eigene Freizeitverhalten dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einer kartographischen Online-Datenbank, einem sogenannten Feature-Service gesammelt. Erhoben werden die Art der Aktivität, der Ort, an dem sie ausgeübt wird, sowie Wohnort und Alter des Befragten. Eine erste Karte des Freizeitverhaltens der AG-Teilnehmer zeigt ein weit über die Stadt verteiltes Freizeitleben.
Die Ergebnisse lassen sollen schließlich mit den bereits erstellten demographischen Karten verbunden werden, um zu analysieren, ob die Altersstruktur eines Stadtteils etwas über das Freizeitverhalten aussagt. Das Projekt konnte in diesem Punkt noch nicht fertiggestellt werden, da die Datengrundlage noch nicht groß genug war. Die Tablett-Computer haben sich aber hier schon sehr bewährt.
Das Planspiel-Stadt war sowohl für den Leiter als auch für die Teilnehmer sehr interessant.

Florian Burghardt

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