Donnerstag, 18. September 2014

Die Geo-AG gewinnt beim ESRI-Sommercamp-Wettbewerb!


Aufbauend auf den Ergebnissen beim Planspiel Stadt haben wir beim ERSI-Sommercamp-Wettbewerb mitgemacht und mit unserem Beitrag einen einwöchigen Forschungsaufenthalt im Nationalpark Bayerischer Wald gewonnen.
So durften wir in der ersten Woche des neuen Schuljahres eine tolle Woche in der Natur verbringen.

Sonntag, 12. Januar 2014

Planspiel Stadt - Projektidee, -verlauf und -ergebnisse

Die Geographie-AG des Freiburg-Seminars am Wentzinger-Gymnasium Freiburg besteht aus 7 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen der Region aus den Klassen 8-11.
Wir haben versucht, uns der Thematik der demographischen Entwicklung in Freiburg mit Hilfe geographischer Informationssysteme zu nähern.
Wir wollten zunächst einmal vorhandene Daten kartographisch darstellen und dann selber Daten erheben. Hierzu sollten Tablett-Computer angeschafft werden, damit die Datenaufnahme im Gelände möglich wird.
Der Verlauf des Projektes wurde von einer intensiven Einarbeitungsphase geprägt, in der die Teilnehmer zunächst die Web-Plattform Arc-Gis-Online kennen lernten, mit der sich räumliche Daten auf verschiedenen Ebenen zusammenführen und darstellen lassen.
Gleichzeitig arbeitete sich die AG in die Thematik des Planspiels ein, um auszuloten, welche Aspekte sich kartographisch darstellen ließen.
Zunächst entstanden die Karten zum Durchschnittsalter und zur Bevölkerungsentwicklung in den Stadtkreisen Baden-Württembergs. Sie zeigen Freiburg als die jüngste Stadt im Ländle, die in den letzten Jahren sowohl durch Geburtenüberschüsse als auch durch Wanderungsgewinne deutlich gewachsen ist.
Um kompliziertere Karten zu erstellen und Berechnungen durchführen zu können, wurde es nötig, sich mit einem komplexen GIS-Programm zu beschäftigen. Die AG unternahm zu diesem Zweck einen Tagesausflug nach Heidelberg, wo wir an der GIS-Station der Klaus-Tschira-Stiftung für digitale Geomedien einen Workshop zum Programm ARC-Gis Desktop bekamen.
Mit dem neu erworbenen Wissen entstanden dann Karten, welche die demographische Situation in Freiburg auf der Ebene der Stadtteile darstellen. Hierzu digitalisierten wir die die Grenzen der einzelnen Stadtteile und verknüpften die entstandenen Polygone mit Daten zur Altersstruktur und mit Umfrageergebnissen zur Zufriedenheit mit dem sozialen Wohnumfeld (die Daten bekamen wir von dem Online-Statistik-Portal der Stadt).
Es lässt sich tendenziell erkennen, dass die Zufriedenheit mit der Nachbarschaft dann besonders groß ist, wenn es mehr junge als alte Menschen im Stadtteil gibt. Auch ist es kein Nachteil für das soziale Klima, wenn viele Jugendliche dort wohnen. Unzufriedenheit scheint hier eher eine Eigenschaft der Älteren zu sein. Hier liegen sicherlich Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung des sozialen Miteinanders.
Erst im Dezember konnten die Tablett-Computer zum Einsatz kommen. In der nun folgenden (noch nicht abgeschlossenen) Projektphase wird zunächst einmal das eigene Freizeitverhalten dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einer kartographischen Online-Datenbank, einem sogenannten Feature-Service gesammelt. Erhoben werden die Art der Aktivität, der Ort, an dem sie ausgeübt wird, sowie Wohnort und Alter des Befragten. Eine erste Karte des Freizeitverhaltens der AG-Teilnehmer zeigt ein weit über die Stadt verteiltes Freizeitleben.
Die Ergebnisse lassen sollen schließlich mit den bereits erstellten demographischen Karten verbunden werden, um zu analysieren, ob die Altersstruktur eines Stadtteils etwas über das Freizeitverhalten aussagt. Das Projekt konnte in diesem Punkt noch nicht fertiggestellt werden, da die Datengrundlage noch nicht groß genug war. Die Tablett-Computer haben sich aber hier schon sehr bewährt.
Das Planspiel-Stadt war sowohl für den Leiter als auch für die Teilnehmer sehr interessant.

Florian Burghardt

 
Der Anteil der 14-18-Jährigen
und die soziale Zufriedenheit in den Stadtteilen Freiburgs
Die Karte gibt Informationen zur sozialen Zufriedenheit der 14 bis 18-jährigen der Stadtteile der Stadt Freiburg im Breisgau.
Besonders viele 14-18-Jährige sind in den folgenden Stadtteile vorhanden: Munzingen, Rieselfeld und Vauban.
Besonders wenige 14-18-jährige gibt es in folgenden Stadtteilen: Herdern-Süd, Altstadt-Mitte und Stühlinger-Eschholz.
Die zufriedensten 14-18-Jährigen wohnen in den folgenden Stadtteilen: Vauban, Herdern-Süd, Altstadt-Ring, Oberwiehre, Mittelwiehre, Waltershofen , Munzingen , Kappel, Mooswald und Günterstal.
Die mit ihrem sozialen Umfeld am unzufriedensten Bürger wohnen in folgenden Stadtteilen: Brühl-Güterbahnhof, Hochdorf, Altstadt-Mitte, Weingarten, Landwasser und Alt-Stühlinger.
Die Stadtteile Vauban und Munzingen, haben nicht nur eine große Zufriedenheit, sondern auch viele 14-18-jährige. Dies weist darauf hin, dass in diesen Stadtteilen ein glückliches Leben stattfindet.
In den Oben genannten Stadtteilen, in den die 14-18-Jährigen zufrieden sind, gibt es viele Gleichaltrige. Besonders Vauban sticht hervor. In den „zufriedenen Stadtteilen“ gibt es sinnvolle Freizeitbeschäftigungen. Außerdem können sich die Menschen dort was leisten, da der Wohnraum teurer ist. Das bedeutet die 14-18-Jährigen werden nicht so schnell kriminell.
In den „ unzufriedenen Stadtteilen“ gibt es zum Teil wenige Gleichaltrige, kaum sinnvolle Freizeitbeschäftigungen und die 14-18-Jährigen sind häufig untätig auf der Straße unterwegs. Da der Wohnraum in diesen Stadtteilen nicht so teuer ist und auch häufiger Sozialwohnungen errichtet worden sind und sich die Leute nichts leisten können oder wollen, werden die 14-18-Jährigen schnell kriminell. Außerdem bilden sich häufiger Cliquen, die als minderjährige vermehrt Tabak, Alkohol und/oder Drogen konsumieren.
In den Stadtteilen Vauban und Munzingen wird in den nächsten 2 Jahrzehnten der Anteil an der 14-18-jährigen drastisch sinken, da die Eltern der 14-18-jährigen ihren derzeitigen Wohnort vermutlich nicht wechseln werden. Die 14-18-Jährigen hingegen werden ausziehen. In ca. 40-50 Jahren wird der Stadtteil möglicherweise jünger werden, oder es ziehen wieder alte Leute nach.
Interpretation der Karte: Ella Jäger und Stefanie Heizmann
Über 70-Jährige und ihr Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem sozialen Wohnumfeld
Auf der Karte sind Stadtteile umso röter abgebildet, je größer der Anteil der über 70- Jährigen ist. Die blauen Kreise symbolisieren die Zufriedenheit der Einwohner mit dem sozialen Wohnumfeld. Im ersten direkten Vergleich fällt kein besonderer Zusammenhang zwischen beiden Attributen auf. Bei genauerer Beobachtung zeigt sich jedoch, dass in Bereich mit großen Anteil an über 70-Jährigen die maximale Zufriedenheit geringer ist als im Bezirken mit einem geringeren Anteil an älteren Menschen. Dies legt die These nahe, dass der Anteil an älteren Mensch zwar kein sehr bedeutender Faktor ist, jedoch stark genug ist, um die Zufriedenheit im sozialen Wohnumfeld zu senken. Gute Beispiele dafür sind das Vauban, in dem eine hohe Zufriedenheit erreicht wird, bei einem geringen Anteil von über 70 Jährigen. Im angrenzenden Stadtteil Sankt Georgen Süd: Hier ist der Anteil der über 70-Jährigen sehr hoch. Die Zufriedenheit ist größer als in den meisten Bezirken und gehört zu den größten der Stadtteile mit einem hohen Rentneranteil. Dennoch reicht sie in der Zufriedenheit mit dem sozialen Umfeld an das nahegelegene Vauban und viele andere Stadtteile mit einem geringeren Anteil an 70 Jährigen nicht heran.

Interpretation: Max Gekeler und Constantin Rombach

 
Die Proportion der Alten zu den Jungen
Diese Karte zeigt den Raum Freiburg. Der Farbverlauf von hell- nach dunkelrot drückt die Proportion der Alten zu den Jungen aus, wobei hell für viele Junge steht, während dunkelrot den Bereich der Alten darstellt. Zusätzlich kann man für jeden Stadtteil einen blauen Kreis sehen. Je größer dieser ist, desto zufriedener sind die Menschen dort mit ihrem sozialen Umfeld. Unser Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Altersproportion zu verdeutlichen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die Zufriedenheit, je näher man dem Stadtkern kommt, verschlechtert. Doch ein deutlicher Zusammenhang mit der Altersstruktur ist nicht erkennbar. Die Stadtteile Vauban, Sankt Georgen, Rieselfeld, Oberwiehre und Littenweiler sind relativ jung in ihrem Altersaufbau. Damit verbunden sind auch die Kreise relativ groß, d.h. die Zufriedenheit ist groß. In der Altstadt (Stadtteil Altstadt-Mitte) gibt es sehr viele ältere Menschen und die Zufriedenheit mit dem sozialen Wohnumfeld ist auch sehr gering. Das gleiche kann man in den Stadteilen Stühlinger, Oberau, Haslach-Egerten, Landwasser und Betzenhausen-Bischofslinde sichten. In Waltershofen, Sankt Nikolaus, Tiengen und Munzingen ist die Proportion der Alten zu den Jungen eher median. Auch die Kreise sind mittelgroß.
Um die Zusammenhänge im Groben zusammenzufassen, kann man sagen, dass Stadteile, deren Menschen überwiegend jung sind, tendenziell zufrieden mit ihrem sozialen Umfeld sind. Stadtteile mit gemäßigt alten/bzw. jungen Menschen sind auch eher mittelmäßig zufrieden. Wenn die Menschen größtenteils alt sind, ist auch ihre Zufriedenheit moderat bis klein.
Interpretation: Phyllis Stöhr und Antonia Schlieder