Die Geo-AG freut sich, beim Planspiel Stadt von der Jury mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden zu sein!
Die Geographie-AG des Freiburg-Seminars am Wentzinger-Gymnasium beschäftigt sich mit geographischen Informationssystemen.
Freitag, 31. Januar 2014
Sonntag, 12. Januar 2014
Planspiel Stadt - Projektidee, -verlauf und -ergebnisse
Die Geographie-AG des Freiburg-Seminars am Wentzinger-Gymnasium Freiburg besteht aus 7 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen der Region aus den Klassen 8-11.Wir haben versucht, uns der Thematik der demographischen Entwicklung in Freiburg mit Hilfe geographischer Informationssysteme zu nähern.
Wir wollten zunächst einmal vorhandene Daten kartographisch darstellen und dann selber Daten erheben. Hierzu sollten Tablett-Computer angeschafft werden, damit die Datenaufnahme im Gelände möglich wird.
Der Verlauf des Projektes wurde von einer intensiven Einarbeitungsphase geprägt, in der die Teilnehmer zunächst die Web-Plattform Arc-Gis-Online kennen lernten, mit der sich räumliche Daten auf verschiedenen Ebenen zusammenführen und darstellen lassen.
Gleichzeitig arbeitete sich die AG in die Thematik des Planspiels ein, um auszuloten, welche Aspekte sich kartographisch darstellen ließen.
Zunächst entstanden die Karten zum Durchschnittsalter und zur Bevölkerungsentwicklung in den Stadtkreisen Baden-Württembergs. Sie zeigen Freiburg als die jüngste Stadt im Ländle, die in den letzten Jahren sowohl durch Geburtenüberschüsse als auch durch Wanderungsgewinne deutlich gewachsen ist.
Um kompliziertere Karten zu erstellen und Berechnungen durchführen zu können, wurde es nötig, sich mit einem komplexen GIS-Programm zu beschäftigen. Die AG unternahm zu diesem Zweck einen Tagesausflug nach Heidelberg, wo wir an der GIS-Station der Klaus-Tschira-Stiftung für digitale Geomedien einen Workshop zum Programm ARC-Gis Desktop bekamen.
Mit dem neu erworbenen Wissen entstanden dann Karten, welche die demographische Situation in Freiburg auf der Ebene der Stadtteile darstellen. Hierzu digitalisierten wir die die Grenzen der einzelnen Stadtteile und verknüpften die entstandenen Polygone mit Daten zur Altersstruktur und mit Umfrageergebnissen zur Zufriedenheit mit dem sozialen Wohnumfeld (die Daten bekamen wir von dem Online-Statistik-Portal der Stadt).
Es lässt sich tendenziell erkennen, dass die Zufriedenheit mit der Nachbarschaft dann besonders groß ist, wenn es mehr junge als alte Menschen im Stadtteil gibt. Auch ist es kein Nachteil für das soziale Klima, wenn viele Jugendliche dort wohnen. Unzufriedenheit scheint hier eher eine Eigenschaft der Älteren zu sein. Hier liegen sicherlich Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung des sozialen Miteinanders.
Erst im Dezember konnten die Tablett-Computer zum Einsatz kommen. In der nun folgenden (noch nicht abgeschlossenen) Projektphase wird zunächst einmal das eigene Freizeitverhalten dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einer kartographischen Online-Datenbank, einem sogenannten Feature-Service gesammelt. Erhoben werden die Art der Aktivität, der Ort, an dem sie ausgeübt wird, sowie Wohnort und Alter des Befragten. Eine erste Karte des Freizeitverhaltens der AG-Teilnehmer zeigt ein weit über die Stadt verteiltes Freizeitleben.
Die Ergebnisse lassen sollen schließlich mit den bereits erstellten demographischen Karten verbunden werden, um zu analysieren, ob die Altersstruktur eines Stadtteils etwas über das Freizeitverhalten aussagt. Das Projekt konnte in diesem Punkt noch nicht fertiggestellt werden, da die Datengrundlage noch nicht groß genug war. Die Tablett-Computer haben sich aber hier schon sehr bewährt.
Das Planspiel-Stadt war sowohl für den
Leiter als auch für die Teilnehmer sehr interessant.
Der
Anteil der 14-18-Jährigen
und die
soziale Zufriedenheit in den Stadtteilen Freiburgs
Die Karte gibt
Informationen zur sozialen Zufriedenheit der 14 bis 18-jährigen der
Stadtteile der Stadt Freiburg im Breisgau.
Besonders viele
14-18-Jährige sind in den folgenden Stadtteile vorhanden: Munzingen,
Rieselfeld und Vauban.
Besonders wenige
14-18-jährige gibt es in folgenden Stadtteilen: Herdern-Süd,
Altstadt-Mitte und Stühlinger-Eschholz.
Die zufriedensten
14-18-Jährigen wohnen in den folgenden Stadtteilen: Vauban,
Herdern-Süd, Altstadt-Ring, Oberwiehre, Mittelwiehre, Waltershofen ,
Munzingen , Kappel, Mooswald und Günterstal.
Die mit ihrem sozialen
Umfeld am unzufriedensten Bürger wohnen in folgenden Stadtteilen:
Brühl-Güterbahnhof, Hochdorf, Altstadt-Mitte, Weingarten,
Landwasser und Alt-Stühlinger.
Die Stadtteile Vauban und
Munzingen, haben nicht nur eine große Zufriedenheit, sondern auch
viele 14-18-jährige. Dies weist darauf hin, dass in diesen
Stadtteilen ein glückliches Leben stattfindet.
In den Oben genannten
Stadtteilen, in den die 14-18-Jährigen zufrieden sind, gibt es viele
Gleichaltrige. Besonders Vauban sticht hervor. In den „zufriedenen
Stadtteilen“ gibt es sinnvolle Freizeitbeschäftigungen. Außerdem
können sich die Menschen dort was leisten, da der Wohnraum teurer
ist. Das bedeutet die 14-18-Jährigen werden nicht so schnell
kriminell.
In
den „ unzufriedenen Stadtteilen“ gibt es zum Teil wenige
Gleichaltrige, kaum sinnvolle Freizeitbeschäftigungen und die
14-18-Jährigen sind häufig untätig auf der Straße unterwegs. Da
der Wohnraum in diesen Stadtteilen nicht so teuer ist und auch
häufiger Sozialwohnungen errichtet worden sind und sich die Leute
nichts leisten können oder wollen, werden die 14-18-Jährigen
schnell kriminell. Außerdem bilden sich häufiger Cliquen, die als
minderjährige vermehrt Tabak, Alkohol und/oder Drogen konsumieren.
In den Stadtteilen Vauban
und Munzingen wird in den nächsten 2 Jahrzehnten der Anteil an der
14-18-jährigen drastisch sinken, da die Eltern der 14-18-jährigen
ihren derzeitigen Wohnort vermutlich nicht wechseln werden. Die
14-18-Jährigen hingegen werden ausziehen. In ca. 40-50 Jahren wird
der Stadtteil möglicherweise jünger werden, oder es ziehen wieder
alte Leute nach.
Interpretation
der Karte: Ella Jäger und Stefanie Heizmann
Über
70-Jährige und ihr Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem sozialen
Wohnumfeld
Auf
der Karte sind Stadtteile umso röter abgebildet, je größer der
Anteil der über 70- Jährigen ist. Die blauen Kreise symbolisieren
die Zufriedenheit der Einwohner mit dem sozialen Wohnumfeld. Im
ersten direkten Vergleich fällt kein besonderer Zusammenhang
zwischen beiden Attributen auf. Bei genauerer Beobachtung zeigt sich
jedoch, dass in Bereich mit großen Anteil an über 70-Jährigen die
maximale Zufriedenheit geringer ist als im Bezirken mit einem
geringeren Anteil an älteren Menschen. Dies legt die These nahe,
dass der Anteil an älteren Mensch zwar kein sehr bedeutender Faktor
ist, jedoch stark genug ist, um die Zufriedenheit im sozialen
Wohnumfeld zu senken. Gute Beispiele dafür sind das Vauban, in dem
eine hohe Zufriedenheit erreicht wird, bei einem geringen Anteil von
über 70 Jährigen. Im angrenzenden Stadtteil Sankt Georgen Süd:
Hier ist der Anteil der über 70-Jährigen sehr hoch. Die
Zufriedenheit ist größer als in den meisten Bezirken und gehört zu
den größten der Stadtteile mit einem hohen Rentneranteil. Dennoch
reicht sie in der Zufriedenheit mit dem sozialen Umfeld an das
nahegelegene Vauban und viele andere Stadtteile mit einem geringeren
Anteil an 70 Jährigen nicht heran.
Interpretation:
Max Gekeler und Constantin Rombach
Die Proportion der Alten zu den Jungen
Diese Karte zeigt den Raum
Freiburg. Der Farbverlauf von hell- nach dunkelrot drückt die
Proportion der Alten zu den Jungen aus, wobei hell für viele Junge
steht, während dunkelrot den Bereich der Alten darstellt. Zusätzlich
kann man für jeden Stadtteil einen blauen Kreis sehen. Je größer
dieser ist, desto zufriedener sind die Menschen dort mit ihrem
sozialen Umfeld. Unser Ziel ist es, den Zusammenhang zwischen
Zufriedenheit und Altersproportion zu verdeutlichen.
Grundsätzlich kann man
sagen, dass sich die Zufriedenheit, je näher man dem Stadtkern
kommt, verschlechtert. Doch ein deutlicher Zusammenhang mit der
Altersstruktur ist nicht erkennbar. Die Stadtteile Vauban, Sankt
Georgen, Rieselfeld, Oberwiehre und Littenweiler sind relativ jung in
ihrem Altersaufbau. Damit verbunden sind auch die Kreise relativ
groß, d.h. die Zufriedenheit ist groß. In der Altstadt (Stadtteil
Altstadt-Mitte) gibt es sehr viele ältere Menschen und die
Zufriedenheit mit dem sozialen Wohnumfeld ist auch sehr gering. Das
gleiche kann man in den Stadteilen Stühlinger, Oberau,
Haslach-Egerten, Landwasser und Betzenhausen-Bischofslinde sichten.
In Waltershofen, Sankt Nikolaus, Tiengen und Munzingen ist die
Proportion der Alten zu den Jungen eher median. Auch die Kreise sind
mittelgroß.
Um die Zusammenhänge im
Groben zusammenzufassen, kann man sagen, dass Stadteile, deren
Menschen überwiegend jung sind, tendenziell zufrieden mit ihrem
sozialen Umfeld sind. Stadtteile mit gemäßigt alten/bzw. jungen
Menschen sind auch eher mittelmäßig zufrieden. Wenn die Menschen
größtenteils alt sind, ist auch ihre Zufriedenheit moderat bis
klein.
Interpretation:
Phyllis Stöhr und Antonia Schlieder
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